Unsere Nationalmuseen

In jedem der sieben Nationalmuseen geht es um die Frage, welche Rolle Wales in der Weltgeschichte gespielt hat – vier davon konzentrieren sich ganz besonders auf das einzigartige industrielle Erbe unserers Landes. Das National Waterfront Museum in Swansea widmet sich der Industrie-, Schifffahrt- und Transportgeschichte in Wales der letzten drei Jahrhunderte. Die Architektur des neuen, modernen Museums im schicken Maritime Quarter von Swansea schließt sowohl das alte Museumsgebäude, als auch das historische Speicherhaus mit ein. Wales war einst der Motor der Industrialisierung und einer der wichtigsten Standorte der Industrienation Großbritannien. Das Maritime & Industrial Museum informiert mit interaktiven Ausstellungsbereichen und Welchselausstellungen anschaulich über die Wirtschaftsgeschichte des Landes. Zudem gibt es Filmvorführungen, Vorträge sowie Handwerks- und Bastelkurse und ein Café zur Stärkung.

National Waterfront Museum, Swansea
National Waterfront Museum, Swansea.

National Waterfront Museum in Swansea

Einer der wichtigsten Rohstoffe in Nordwales ist der Schiefer. In den Spitzenzeiten des Schieferabbaus im 19. Jahrhundert waren Tausende walisische Männer in den Bergwerken und Minen beschäftigt. Walisischer Schiefer wurde aufgrund seiner hohen Qualität in alle Welt exportiert. Im National Slate Museum in Llanberis erfahren die Besucher alles über den Schieferabbau, die schwere Arbeit und wie der Abbau die umliegenden Gemeinden nachhaltig prägte und wie Schiefer seinerzeit verarbeitet wurde.

Der kleine Ort Dre-fach Felindre liegt im Herzen der ländlichen Grafschaft Carmarthenshire. Mitten in der herrlichen Landschaft fällt es heute schwer, sich vorzustellen, wie das Leben in dieser Gegend jahrhundertelang vom geschäftigen Treiben rund um die Wollmühlen geprägt war. Aus der Wolle, die hier verarbeitet wurde, entstanden typisch walisische Decken, Tücher und Flanell-Stoffe, die in alle Welt verschifft wurden. Das National Wool Museum, das in der historischen Wollmühle Cambrian Mills untergebracht ist, gibt einen Einblick in die Welt von damals. Hier werden regelmäßige Vorführungen angeboten und auch lokale Handarbeitsgruppen treffen sich hier zum Arbeiten.

Das Big Pit National Coal Museum ist ein wichtiger Bestandteil der UNESCO-Welterbestätte Industrielandschaft Blaenavon, nördlich der Stadt Newport in Südwales. Am besten planen Sie gleich einen ganzen Tag für Blaenavon ein, so viel gibt es hier zu entdecken. Ein hervorragendes Museum, das in den ehemaligen Wasch- und Aufenthaltsräumen der Bergleute von Big Pit untergebracht ist, informiert über die harten Arbeitsbedinungen in den südwalisischen Kohleminen und das Leben zu dieser Zeit. Das absolute Highlight ist jedoch die einstündige Minentour, geführt von ehemaligen Kumpels rund 90 Meter unter Tage.

Das Blaenavon World Heritage Centre ist in der ehemaligen St. Peter's School untergebracht - mit kleinem Stadtmuseum, Galerie, Souvenierladen und Café. Von hier aus sind es nur ein paar Schritte zu Blaenavon Ironworks. Der zwischen 1789 und 1904 betriebene Hochofen ist der besterhaltene seiner Art weltweit und ein einmaliges Industriedenkmal aus der Zeit der industriellen Revolution. Sehenswert sind zudem die historischen Arbeiterhäuser, ein Fabrikladen, Werksgebäude und Gießereien.

Zuschauer beobachten, wie Schiefer traditionell gespalten wurde.
Big Pit National Coal Museum, Blaenavon

National Slate Museum und Blaenavon Ironworks

Schifffahrtsmuseum und Kulturzentrum Llŷn

Nicht nur als Gewinner des „Hidden Gem”-Award für die besten Geheimtipps ist das Llŷn Maritime Museum etwas ganz besonderes. Es sticht auch durch seine Lage in einer umgebauten Kirche in Nefyn auf der Halbinsel Llŷn heraus. Hier können Besucher der maritimen Geschichte der Halbinsel auf den Grund gehen, Artefakte von Schiffswracks, Werkzeuge aus dem Schiffsbau und unzählige Schiffsmodelle besichtigen. Im Museum gibt es auch regelmäßige Sonderausstellungen sowie historische Gemälde, Postkarten und Fotos zu sehen. Daneben gibt es zudem ein kleines Café, das perfekt für einen Nachmittagsausflug ist.

Menai Heritage Centre

Die zwei Brücken, die über die Meerenge Menai Strait von Nordwales auf die Insel Anglesey führen, sind echte Prachtstücke Viktorianischer Baukunst. Die Ingenieure Thomas Telford (Menai Hängebrücke) and Robert Stephenson (Britannia Eisenbahnbrücke) entwickelten seinerzeit völlig neue Techniken und Konstruktionen, die es ermöglichten, die gefährliche Meerenge zu überqueren – eine Revolution für die Handels- und Reisewege nach Irland. Das Menai Heritage Centre informiert über die Baugeschichte der Brücken, man kann sich selbst als Brückenbauer versuchen und zu Fuß über die Suspension Bridge laufen.

Eine große Brücke über einen Fluss.

Sonnenaufgang über der Menai Bridge

Porthmadog Maritime Museum

Passend zur Ausstellung ist das Porthmadog Maritime Museum im letzten verbleibenden Schieferschuppen der Hafenstadt untergebracht. Der Hafen von Porthmadog war in früheren Jahrhunderten einer der größten und wichtigsten Exporthäfen für den hochwertigen walisischen Schiefer. Der Schiefer wurde aus den Steinbrüchen in Eryri (Snowdonia) - rund um Blaenau Ffestiniog - mit der gleichnamigen Eisenbahn, zunächst in Güterloren, später mit Dampfzügen an die Küste transportiert und von dort aus in alle Welt verschifft. Die kleine Ausstellung erzählt die spannende und lange Seefahrtsgeschichte von Wales und wie die Nähe zur See, der Schiffsbau und der Schieferexport Porthmadog und die umliegenden Gemeinden geprägt haben.

Porthmadog, Nordwales.

Porthmadog, Nordwales

Seefahrer-Institut Barmouth

Wenn Sie eine Pause vom lebhaften Treiben an der Küstenpromenade in Barmouth brauchen, statten Sie doch dem kleinen Seefahrer-Institut einen Besuch ab und erkunden Sie die Seefahrertradition der Kleinstadt. Ursprünglich war das Barmouth Sailors‘ Insitute ein Ort, an dem sich Seeleute beim Landgang erholen konnten: Es gab einen Lesesaal, ein Billardzimmer und eine ganze Menge Kartenmaterial, mit dem man dem Familienbesuch seine Reisen anschaulich verdeutlichen konnte, denn GPS-Tracking und Online-Karten gab es seinerzeit noch lange nicht. Das Gebäude wurde nun renoviert und zeigt heute auch viele Fotos und Ausstellungsstücke zur Ortsgeschichte von Barmouth.  

Seefahrer-Institut Barmouth, Mittelwales.

Barmouth Sailor's Institut

Schmalspurbahnmuseum Tywyn

In Wales gab es früher etliche Schmalspurbahnen, von denen einige – nach aufwendigen Erhaltungs- und Renovierungsmaßnahmen – heute noch fahren. Die Geschichte des traditionellen Transportmittels erzählt das Narrow Gauge Railway Museum Tywyn, wo mit der Talyllyn Railway die älteste, noch erhaltene Schmalspurbahn zu Hause ist. Knapp 200 Jahre Geschichte Britischer Schmalspurbahnfahrt finden sich hier – vom Schienenbau, über Signaltechnik, Tickets und Antriebsmotoren. Es gibt etliche interaktive Ausstellungsbereiche, in denen Besucher aller Altersklassen auf Entdeckungstour gehen können. Eines der Highlights ist eine ausgemusterte Dampflok, in der bei der Besichtigung des Führerstands Lokführer-Feeling aufkommt.

Schifffahrtsmuseum Milford Haven

In Milford Haven drehte sich nicht immer alles um riesige Schiffe und Erdölraffinerien. Das beweist der Besuch im alten Zollhaus, ind em das Milford Haven Heritage & Maritime Museum beheimatet ist. Das Museum erzählt die Geschichte der Stadt, von der Bronzezeit bis hin zur Tradition des Wal- und Fischfangs.

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