Der Norden

Wenn man an Bergsteigen und Wandern in Wales denkt, kommt einem zuerst der Eryri (Snowdonia) Nationalpark in den Sinn – der walisische Name Eryri ist abgeleitet von eryr (Adler). Und das aus gutem Grund, denn unser größter Nationalpark ist geprägt von hohen Bergen, Gletscherseen und dichten Wäldern. Mit anderen Worten: Er ist das perfekte Wandergebiet. Natürlich möchte jeder Bergsteiger mal den Yr Wyddfa (Snowdon) besteigen (Sie können aber auch mit der Snowdon Mountain Railway zu unserem höchsten Gipfel fahren), aber es gibt noch Dutzende andere Gipfel, die nicht minder spektakulär sind.

Wenn Sie sich entschließen den Yr Wyddfa (Snowdon) zu Fuß zu besteigen, sollen Sie im dies im Voraus planen. Laden Sie sich die Llwybrau Yr Wyddfa / Snowdon Walks App herunter. Diese hilfreiche App stellt Ihnen alle sechs Hauptrouten mit detaillierten Karten vor und ermöglicht es Ihnen, den Verlauf Ihrer Wanderung nachzuverfolgen.

Erfahrene Wanderer zieht es in die Berge von Carneddau, Glyderau, Arenig, Moelwynion oder Rhinogydd, um dort die wunderbare Abgeschiedenheit genießen zu können. Überhaupt ist die beste Zeit des Jahres, um die Einsamkeit der Berge zu genießen, im Frühling oder Herbst.

The PYG traMount Snowdon, Snowdonia Nationalpark.
Wanderer an einem Berg auf dem Weg zum Gipfel mit einem Bergsee im Hintergrund und tiefhängenden Wolken.

Der PYG track zum Yr Wyddfa (Snowdon) und Wanderer am Glyder Fach mit dem See Llyn Ogwen, Eryri (Snowdonia), Nordwales

Der bekannte und eindrucksvolle Eryri (Snowdonia) Nationalpark dominiert die angrenzenden Regionen im Norden, obwohl diese durchaus wunderbare und weniger bekannte Wandergegenden sind. Da wären beispielsweise das mit Heidekraut bewachsene Moorland von Hiraethog rund um den See Llyn Brenig und die Clwydian Range im Osten. Die Halbinsel Llŷn hat eine Erhebung aus zerklüfteten Vulkanen (die zum Glück alle erloschen sind) und die Insel Anglesey ist ideal für Geotrails und Küstenwanderungen. Apropos, der Wales Coast Path verläuft entlang der gesamten Küste.

Wandern auf dem Mynydd Mawr, Halbinsel Llŷn.

Mynydd Mawr an Wales Coast Path, Llŷn Peninsula, Nordwales

Die Mitte

Der südliche Teil von Mittelwales wird vom Bannau Brycheiniog (Brecon Beacons) Nationalpark beherrscht, der aus drei verschiedenen Gebirgszügen besteht. Zu den Beacons selbst gehört Pen y Fan, die höchste Erhebung im Süden Großbritanniens. Sie werden im Westen von den herrlichen Black Mountain und im Osten, an der Grenze zu England, von den Black Mountains (Plural) flankiert, was etwas verwirrend ist. Und wenn das alles noch nicht außreichend genug Wanderterrain ist, dann gibt es da noch den sagenhaften Fforest Fawr Geopark zu entdecken.

Blick auf Brecon Beacons Nationalpark.
Wanderer im Bannau Brycheiniog (Brecon Beacons) Nationalpark.

Wandern im Bannau Brycheiniog (Brecon Beacons) Nationalpark, Mittelwales

In nördlicher Richtung, angrenzend an den Eryri (Snowdonia) Nationalpark, befindet sich die Region Berwyn Range, in der der Cadair Berwyn der höchste Gipfel außerhalb der Nationalparks ist. Im Osten verläuft der Offa's Dyke Path durch die sanftere Landschaft des Grenzgebietes zwischen Wales und Englang und im Westen schlängelt sich der Ceredigion Coast Path, als Teil des Wales Coast Paths, entlang der weitgeschwungenen Cardigan Bay.

Luftaufnahme eines Pfades an einer Küstenlinie mit dem Meer im Vordergrund.

Auf dem Ceredigion Coast Path zwischen New Quay und Cwmtydu, Mittelwales

Und schließlich ist da noch die wirkliche Mitte von Wales: diese weiten, einsamen grünen Flächen und Hütel in den Cambrian Mountains. Wenn Sie ein „Garbo-ähnliches Verlangen“ haben allein zu sein, ist dies genau der richtige Ort für Sie. Hier können Sie die Quellen der großen Flüsse Wye und Severn am Pumlumon/Plynlimon aufspieren, die Seenlandschaften mit ihren großen Staudämmen im Elan Valley durchstreifen oder sich in den wilden Landschaften von Abergwesyn verlieren (das meinen wir nicht wörtlich).

Mehr über die Gegend erfahren Sie auf der Webseite der Cambrian Mountains.

Bei Bwlch-y-Sarnau auf dem Glyndŵr's Way, Mittelwales.

Glyndŵr's Way – Blick über das Farmland in Bwlch-y-Sarnau, nähe Rhayader, Mittelwales

Der Westen

Wanderer aus aller Welt kommen in diese spektakuläre Küstenlandschaft, um den 300 km langen Pembrokeshire Coast Path zu erkunden, der sich leicht in kleinere Abschnitte unterteilen lässt – dank der kleinen flotten Küstenbusse. Weniger bekannt ist das bergige Hinterland von Pembs (wie wir Waliser sagen), in dem es sich herrlich wandern lässt, z.B. auf der mystisch klingende Golden Road über Preseli, eine neolithische Straße entlang der Hügel, von denen die Blausteine in Stonehenge stammen.

Fußspuren im Sand an einem Strand mit Meer im Hintergrund.
St Davids Head bei Whitesands Bay, Pembrokeshire.
Eine Frau, die unter Bäumen an einem See bei Abendlicht spaziert.

Der Strand von Stackpole, St. Davids Head mit Blick über die Whitesands Bay und der Seerosenteich in Bosherston, Pembrokeshire, Westwales

In vielerlei Hinsicht ist die Halbinsel Gower eine Miniaturausgabe von Pembrokeshire. Die Halbinsel bietet spektakulär abwechslungsreiche Küstenwanderungen: Der Süden besteht ausschließlich aus Steilklippen und Buchten, während der Norden von Salzwiesen und viel Abgeschiedenheit dominiert wird – mit einem uralten Moorgebiet namens Cefn Bryn dazwischen.

Three Cliffs Bay, Gower, aus der Vogelperspektive.

Wales Coast Path Abschnitt – Three Cliffs Bay nach Oxwich, Halbinsel Gower

Die üppigsten Landschaften von Wales findet man in Carmarthenshire, dem landwirtschaftlichen Kernland von Westwales. Die Grafschaft wird durch das Tywi Valley in zwei Hälften geteilt, mit dem riesigen Wald Brechfa Forest auf der einen und den majestätischen Black Mountain auf der anderen Seite.

Ein Bergsee von grünen, Baumlosen Hügeln umgeben und mit tiefhängenden Wolken.
Llyn y Fan Fach , Brecon Beacons Nationalpark.

Stimmungsvoller Himmel über Llyn y Fan Fach in den Black Mountain, Carmarthenshire, Westwales

Der Süden

Von allen Wandergebieten in Wales werden die South Wales Valleys am meisten unterschätzt (zumindest von Besuchern; die Einheimischen wissen genau, wie gut sie sind). In den Bannau Brycheiniog (Brecon Beacons) entspringen eine Reihe von Flüssen, die über Jahrtausende tiefe Täler auf ihrem Weg nach Süden zum Meer geschaffen haben. Ihre Namen wurden während der industriellen Revolution berühmt: Rhondda, Taff, Rhymney, Sirhowy, Ebbw. Heute gibt es die Zechen nicht mehr, aber die Bergbaudörfer liegen noch immer in den Talsohlen. Erstaunlich ist, wie schnell die Natur die Täler wieder begrünt hat: Die steilen Hänge sind dicht bewaldet und die Kuppen von unberührtem Moorland bewachsen.

Das malerische Wye Valley in Südwales.
Wales Coast Path bei Newport Wetlands.

Der River Wye bei Chepstow und der Wales Coast Path an der Mündung des Severn, Südwales

Weitaus bekannter sind hingegen die hügeligen Landschaften von Monmouthshire, wo rund um Abergavenny und das Wye Valley besonders für Wanderer geeignet sind. Weiter südlich von Cardiff reizt das malerische Vale of Glamorgan, mit einem besonders schönen Abschnitt der Heritage Coast und mit hügeligem Farm- und Waldgebiet im Landesinneren.

Wandern auf dem Wales Coast Path nahe Llantwit Major, Südwales.

Die Heritage Coast nahe Llantwit Major, Vale of Glamorgan, Südwales

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