Für eine Stadt, die weitgehend von der Kohleindustrie abhing, hatten die Weltwirtschaftskrise der 1920er und 1930er Jahre sowie ein andauernder Rückgang der Produktion nach dem Krieg einen ziemlich niederschmetternden Effekt. So wurde anfangs staatliche Unterstützung benötigt, um Blaenavons Eisenhütten während der 1970er-Jahre abzusichern – während die berühmten Schmelzöfen aus dem 18. Jahrhundert  heute Rekordbesucherzahlen vorweisen können.  Die Stadt erlebte eine wirkliche Wiederauferstehung, deren Höhepunkt ihre Anerkennung als Weltkulturdenkmal zur Jahrtausendwende war.

Blick auf das Nationale Kohlemuseum „Big Pit" in Blaenavon, Südwales.

Blaenavon Ironworks

Ein Weltkulturdenkmal

Die Richter hatten viele Gründe, die dafür sprachen Blaenavon auf die gleiche Stufe wie den Taj Mahal oder die Große Chinesische Mauer zu stellen: Die Schatten einer lebendigen Geschichte verfolgen einen hier auf Schritt und Tritt. Die Entscheidung, 1984 das Stadtzentrum unter Denkmalschutz zu stellen, machte sich bezahlt, da dadurch viele der jahrhundertealten Ecken, Vorsprünge und Kopfsteinpflasterwege der historischen Gebäude um die charmante und reizvolle Broad Street erhalten blieben.  

Die Fußgängerzonen erleichtern es einem sogar hiesige Speisen und Getränke zu probieren – eine ziemliche Auswahl an Gaumenfreuden, wie Käse, Brot, Fleischsorten und Delikatessen, die in der Stadt hergestellt warden.

Blick auf den Förderturm und die Nebengebäude von Big Pit mit der Stadt im Hintergrund

Blick auf Blaenavon

Aktiv werden!

Wo einst Minen, Kohlegruben, Bahntrassen und Züge die Landschaft dominierten, ist jetzt die wilde Fauna und Flora vor Gesundheit strotzend zurückgekehrt. Mit einer Wanderung können  Sie wirklich nichts verkehrt machen, entweder entlang den Mäandern des  Monmouthshire und Brecon Kanals, wo 200 Jahre alte Kalkbrennereien und Stollen einen malerischen Anfangspunkt des östlichen Abschnitts des Weltkulturdenkmals markieren, oder Seespaziergänge an den Garn Lakes, einem Naturschutzgebiet, das von exotischen Vögeln besucht wird und von früher sich windenden Coity-Halden, Picknickplätzen und Dampfzugschienen umgeben ist.

Fahrradfahrer können dem Verlauf der früheren Mineral Line folgen, welche jetzt eine  Fahrradroute  ist, die zu einigen Orten mit inspirierenden Bauwerken führt.

Ein Boot auf einem Kanal mit einer Brücke im Hintergrund.
Blick aus einem Kanalboot, das sich einer Brücke nähert.

Monmouthshire & Brecon Canal

Das sollte man nicht verpassen

Big Pit, the National Coal Mining Museum, ist eines der bewegendsten historischen Orte der Welt, welches dem Schweiß und der Plackerei der Minenarbeiter mit einer Schmiede, einer Kantine für Minenarbeiter und einem Sprengstofflager Tribut zollt.  Sie werden sich vorstellen können, wie die Hard-Hatter (Bauhelmträger) die Spinde und Duschräume benutzten, die sich vollständig an diesem vielfach ausgezeichneten Ort befinden und dessen Besuch erstaunlicherweise kostenfrei ist.  

Ein weiteres Muss ist die  Workmen’s Hall, ein imposantes Steingebäude, das seit 1895 als Lebensmittelpunkt der hiesigen Gemeinde fungierte. Ebenfalls lohnt sich der Besuch des World Heritage Centre, in dem ein ganzjähriges Veranstaltungsprogramm wechselnde interaktive Ausstellungen und Bastelaktivitäten für Kinder bereit hält. 

Tatsächlich ist Blaenavon zu jeder Jahreszeit eine gute Partie, von den ersten Frühlingsblumen bis in den Sommer hinein kann man dem Iron Mountain Trail folgen und das jährliche Winterwunderland im Dezember, wenn der  Heritage Railway  – der so hoch wie keine andere erhaltene inländische Eisenbahn verläuft  und von einem passionierten Team Enthusiasten gesteuert wird - einen Santa Special Service anbietet. 

Sonnige oder kalte, großartige Abenteuer erwarten den Besucher.

 

Sculpture of Iron Worker in the Cast House, Blaenavon Ironworks.

National Coal Mining Museum, Big Pit

Ähnliche Beiträge